Prävention
Die Abteilung Prävention ist Ansprechpartnerin für verschiedenste Themen rund um Gesundheitsförderung und Prävention. Sie entwickelt, unterhält und koordiniert zahlreiche Angebote, die der Gesundheit der Bevölkerung zugutekommen.
Kampagne Suizidprävention: Vielfältige Angebote und Aktionen
5-8 Prozent der Schweizer Bevölkerung hatten schon einmal Suizidgedanken. In Basel-Stadt betrifft dies etwa 10'000 bis 16'000 Menschen. Nach Krebs- und Kreislauferkrankungen sind Suizide eine der häufigsten Ursachen für frühzeitige Todesfälle. Diese haben erhebliche Auswirkungen auf Angehörige und Nahestehende: Ein Suizid im nahen Umfeld stellt einen tiefen biografischen Einschnitt dar. Und Suizidhinterbliebene haben ein erhöhtes Risiko, selbst Suizid zu begehen.
Aus diesem Grund hat die Abteilung Prävention im vergangenen Jahr das Thema Suizidprävention in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Durch zahlreiche Angebote wurde die Basler Bevölkerung während des ganzen Jahres für den Umgang mit Suizidalität und Suizidgedanken sensibilisiert. Das Ziel der Kampagne war es, Menschen zu helfen, besser mit Suizidgedanken bei sich selbst und bei anderen umzugehen und aufzuzeigen, wo sie oder Betroffene Hilfe erhalten können. Tipps zum Umgang mit suizidgefährdeten Menschen und diverse Anlaufstellen finden sich zum Beispiel im eigens herausgegebenen Flyer «10 Tipps für den Umgang mit suizidgefährdeten Menschen».
«Ich suchte Hilfe, als ein Freund an Suizid dachte. Mach das auch!»
Jugendliche sprechen oft gar nicht oder nur mit gleichaltrigen Freundinnen und Freunden über ihre Suizidgedanken. Die Unterstützung von Erwachsenen wäre jedoch unbedingt nötig. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat deshalb zusammen mit Pro Juventute eine Kampagne entwickelt, die Jugendliche ermutigt, mögliche Suizidgedanken bei Freunden und Freundinnen anzusprechen und Hilfe bei Erwachsenen zu suchen. Der Kanton Basel-Stadt hat sich der Kampagne angeschlossen, die gleichzeitig den Beratungsdienst 147 von Pro Juventute bewirbt. Während sechs Wochen waren die digitalen Plakate im ganzen Kanton Basel-Stadt sichtbar. Zusätzlich wurden Kurzvideos auf Instagram, TikTok und Snapchat beworben.
Auch Lehrpersonen sind immer öfters mit Suizidalität ihrer Schülerinnen und Schülern konfrontiert. Um sie zu unterstützen, hat die Abteilung Prävention den Leitfaden «Suizidalität im Jugendalter» mit einem Vorwort der Regierungsräte Lukas Engelberger und Conradin Cramer publiziert.
«Leben, was geht! Suizid im Gespräch mit Hinterbliebenen»: Berührende Ausstellung
Im Februar und März 2024 gastierte die Wanderausstellung «Leben, was geht! Suizid im Gespräch mit Hinterbliebenen» des Künstlers Martin Steiner im kHaus Basel. Die Ausstellung setzt sich mit den Suizidhinterbliebenen auseinander und vermittelt mit zahlreichen interaktiven Elementen vielseitige Informationen über Suizidalität. Begleitend zur Ausstellung wurde ein vielfältiges Rahmenprogramm angeboten. Besonders die Führungen für Schulklassen und Interessierte stiessen auf grosses Interesse. Die Jugendlichen haben sich erfreulicherweise sehr gut auf das Thema Suizid einlassen können, viele wertvolle Fragen gestellt und sich eigenständig Gedanken dazu gemacht, wie sie in ihrem Umfeld mit der Thematik umgehen könnten.
Das rege Interesse an der Kampagne Suizidprävention mit der Ausstellung «Leben was geht», den begleitenden Veranstaltungen und den zur Verfügung gestellten Materialien zeigt, dass Suizidalität zahlreiche Privat- und Fachpersonen in Basel bewegt. Es besteht ein grosses Bedürfnis nach Austausch, Handlungsempfehlungen und nach Unterstützungsangeboten zum Thema. Mit den vielfältigen Angeboten der Kampagne Suizidprävention konnte die Abteilung Prävention dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.